Warum ein Hörspiel?

Was genau mich dazu bewogen hatte, eine Art Hörspiel aus LaTerra machen zu wollen, kann ich heute nicht mehr mit Gewissheit sagen. In jedem Fall kam die Idee ziemlich früh auf, noch bevor der erste textliche Entwurf der ersten Staffel vollendet war. Also quasi im Anfangsstadium.

Trotz der Tagträume darüber, was aus LaTerra mal werden könnte, habe ich nie wirklich daran geglaubt, dass sich tatsächlich ein Verlag findet, der die Geschichte in sein Programm aufnimmt. Eine Mischung aus zu wenig Selbstvertrauen und meiner sehr ausgeprägten Neigung, Dinge nicht aus der Hand geben und lieber alles selber machen zu wollen. Dumm und in den wenigstens Fällen zielführend, aber ich habe mich seit jeher prächtig darauf verstanden, mich in das Einsame-Wolfskostüm zu hüllen. Geheimnisvoll, nebulös und absolut ineffizient Traumtänzerisch. Es war wohl eine Art Selbstschutz vor großen Enttäuschungen, der mich reflexartig nach einem Weg hat suchen lassen, der Geschichte auch ohne Verlag eine Bühne zu geben und irgendwie etwas besonderes aus ihr zu machen, etwas, das über ein paar bedruckte Seiten hinausgeht. Wenn ich so darüber nachdenke, könnte Letzteres ebenfalls der Hauptgrund gewesen sein. 

 

Zudem ich mich zu diesem Zeit seit bestimmt zehn Jahren mit Musik- und Audioproduktion beschäftigt hatte, war schnell klar, es sollte wohl eine Art Hörspiel werden. Ich sage hier bewusst eine ART Hörspiel, denn ein richtiges Hörspiel ist das, was dabei herausgekommen ist nicht, das ist mir bewusst. Ebensowenig wie es sich in andere Kategorien von Hörbüchern einordnen lässt. Es gibt immer wieder Kommentare unter meinen Videos, die sich genau darüber echauffieren und beinahe empört anmerken, dass das KEIN HÖRSPIEL oder KEIN HÖRBUCH sei. Stimmt. Aber Inszeniertes Hörbuch mit Hörspielelementen ist einfach ein beschissener Titel für ein Video… 

 

Der Grund, warum LaTerra genau das geworden ist, was es geworden, ist: Es war das Maximum, was ich aus meinen Mitteln herausholen konnte. 

Wenn man sich Produktionen, wie beispielsweise die des Hörspielgottes Ivar Leon Menger anschaut, wird auffallen, wie lang hier die Liste von Mitwirkenden ist. Da gibt’s Leute, die sich nur um Geräusche kümmern oder  um das Sounddesign, eigene Komponisten und Music-Superviser. Ich bin war/bin halt `n Dude mit nem Laptop, nem Mikro und nem Keyboard. That´s it. 

Um im Rahmen dieser Möglichkeiten trotzdem ein cineastisches Hörerlebnis zu kreieren, schien es mir das Beste, wenn das tragende Element der Erzähler ist, wie bei einem Hörbuch eben auch. Dialoge und ausgewählte Szenen sollten räumlich so abgemischt werden, dass sie zum einen ein realistisches Klangbild erzeugen und sich zum anderen deutlich vom Erzähler abheben. Untermalt werden sollten diese Szenen von einem eigens dafür geschriebenen Soundtrack. Anfangs war ich skeptisch, wie gut dass funktionieren würde, da ich alle Figuren selber gesprochen habe. Aber durch das räumliche Abmischen der Stimmen hat das - zumindest euren Kommentaren nach zu urteilen :) - ganz gut funktioniert. 

Nur die weibliche Hauptfigur hatte mir Kopfzerbrechen bereitet. In der ersten Version habe ich Penny selbst gesprochen. Ihr ward sehr umsichtig mit mir, trotzdem war es… nun, sagen wir, gewöhnungsbedürftig und mir war schnell klar: zumindest für diese Figur brauche ich eine andere Stimme. Zum Glück hat sich Yuko damals bereit erklärt, mir ihre wundervolle Stimme für Penelope Warren zu leihen, was das ganze extrem aufgewertet und die Dialoge zwischen Phil und Penny einfach perfekt gemacht haben. Dafür bin ich immer noch sehr dankbar :)

 

 

Warum gibt es nur die ersten beiden Staffeln als Hörspiel?

Weil es für mich allein, neben meinem Brotjob zu viel Arbeit war und ich neben Bücher schreiben und Hörbücher produzieren noch andere Interessen habe. Es hat allein zwei Jahre gedauert, die ersten beiden Staffeln in dieser Form zu produzieren. Während dieser Zeit habe ich nichts neues geschrieben und die Zahl der Leute, die wissen wollten, wie es weiterging, wuchs. Um die Story voranzubringen, habe ich mich dazu entschlossen, die folgenden Staffeln zunächst nur in Hörbuchform zu veröffentlichen. 

 

Ich habe auf jeden Fall Lust, alle Staffeln in dieser Inszenierten Form zu machen. Dafür muss sich das ganze Projekt finanziell aber mehr lohnen, dass ich die Produktion, mit allem was dazu gehört, angehen kann. Beispielsweise brauche ich für alles ab Staffel definitiv mehr Stimmen und die Sprecher wollen bezahlt werden.   Die Hörspiele sind auf keinen fall vom Tisch, nur kann ich zur Zeit keine Auskunft darüber geben, wann es damit weitergehen wird.